Nach dem Festival ist vor dem Festival!

Liebe Krimifans von Nah und Fern,

 

Dieses Jahr geht das Hamburger Krimifestival in die 12. Runde - und wir freuen uns schon jetzt, Euch am 6. bis 10. November wieder auf Kampnagel zu begrüßen. Wir haben bereits zahlreiche Zusagen von Top Krimi Autoren - und können es kaum erwarten, Euch diese in den kommenden Wochen und Monaten hier vorzustellen bzw. bekannt zu geben. Soviel sei verraten - ihr werdet begeistert sein!

 

Um die Zeit bis zum Festival schneller vergehen zu lassen, halten wir Euch von jetzt an hier auf unserem Blog über Neuigkeiten der Krimi-Branche und natürlich zum Festival auf dem Laufenden. Schaut also mal öfter vorbei!

 

Zum Start: Die Krimikolumne unseres Programmchefs Volker Albers:

 

 

 

 

 

Der Australier Michael Robotham gehört zu den herausragenden Autoren des zeitgenössischen Kriminalromans. Robotham paart gekonnt tiefgründige Spannung mit feinen psychologischen Charakterstudien. In Deutschland bekannt geworden ist er vor allem mit seinen Thrillern um den Psychologen Joe O’Loughlin, die vom ZDF mit Ulrich Noethen in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt worden sind. Mit seinem aktuellen Roman „Die Rivalin“ (Goldmann, Dt. v, Kristian Lutze, 510 S., 14,99 Euro) ist Robotham nun ausschließlich in das Genre des Psychothrillers abgetaucht. Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen: Da ist die aus schlichten Verhältnissen stammende Agatha, die sich in einem Supermarkt verdingt und sich nichts sehnlicher wünscht, als schwanger zu werden. Und dann ist da Meghan, die so ganz anders zu sein scheint als Agatha. Sie ist attraktiv, hat zwei freundliche Kinder, einen wohlhabenden Mann und betreibt einen Mama-Blog. Und Meghan ist erneut schwanger geworden. So wie Meghan ist, so möchte auch Agatha sein. Im Supermarkt kommt es zu einer ersten Begegnung der beiden Frauen … Sorgsam entwickelt Robotham Träume und Alltag der beiden Frauen, lässt sie jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen und verschränkt dabei geschickt Wahn und Wirklichkeit. „Die Rivalin“ erreicht zwar nicht die pulsierende Spannung früherer Romane von Robotham, weiß aber dennoch mit seiner atmosphärisch unterschwelligen Bedrohung zu überzeugen.

 

Die Rivalin versandkostenfrei bestellen

In eine ganz andere Welt entführt Rex Stout seine Leser. Der Klett-Cotta-Verlag bringt dankenswerter Weise die Nero-Wolf-Romane des 1975 verstorbenen US-Autors neu heraus. Der aktuelle Titel „Zu viele Köche“ (Dt. von Simone Salitter und Gunter Blank, 346 S., 15 Euro) erschien erstmals 1938 und ist weit mehr als lediglich ein Zeitzeugnis amerikanischer Literatur. Der Roman um den schwergewichtigen Ermittler Nero Wolfe ist auch ein Sittenbild der US-Gesellschaft jener Tage, indem der aufklärerisch denkende Autor etwa das Verhältnis der weißen zur schwarzen Bevölkerung thematisiert. Im vorliegenden Fall klärt Wolfe den rätselhaften Mord an einem Koch auf, der bei einem Soßentest das Zeitliche segnet. „Zu viele Köche“ ist ein sogenannter Cozy-Krimi – Action fehlt nahezu völlig, Wolfe ermittelt gemütlich in seinem Sessel sitzend mit subversivem Humor und Scharfsinn. Assistiert wird er dabei von einem gewissen Archie Goodwin, eine Art Doc Watson, der zugleich als Erzähler der Geschichte fungiert und so Distanz wie auch Nähe schafft. Höchst unterhaltsam!

 

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Eine eher schnörkellose Geschichte erzählt der deutsche Autor Arno Strobel in seinem Thriller „Kalte Angst“ (Fischer, 368 S., 9,99 Euro). Oberkommissar Max Bischoff bekommt es darin mit einem Serientäter zu tun – ein Unbekannter dringt, getarnt mit einer monströsen Fliegenmaske, in Häuser ein und tötet deren Bewohner. Eine Person aber lässt er immer leben, sie wird zur Augenzeugin des schaurigen Geschehens. Das Motiv des Täters bleibt lange Zeit im Dunkeln, bis eine Spur Bischoff in eine psychiatrische Anstalt führt. Dort scheint einer der Insassen, ein ehemaliger Mörder, die Taten voraussehen zu können. Doch mehr als vage Hinweise will er der Polizei nicht geben. Unter einer Bedingung allerdings ist er bereit, mehr zu sagen: Wenn Bischoff ihm die Freiheit garantiert … „Kalte Angst“ ist solide, recht spannende Thrillerkost.

 

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