Best-of des deutschen Krimis: preisgekrönte Autoren erzählen

Wie abwechslungsreich und tiefgründig das Genre des Kriminalromans sein kann, das belegen die ausgezeichneten Geschichten von Friedrich Ani, Max Annas und Ulrich Ritzel.

Die drei Autoren wurden in den vergangenen Jahren jeweils mit dem Deutschen Krimipreis geehrt.

In „All die unbewohnten Zimmer“ ruft Friedrich Ani gleich vier seiner bewährten Ermittler auf den Plan: Tabor Süden, Polonius Fischer, Jakob Franck und die junge Farida Nasri. Sie bekommen es mit dem scheinbar grundlosen Mord an einer Frau und mit einem schwerverletzten Polizeikollegen zu tun. Stilistisch brillant zeichnet Ani dabei auch ein dunkles Bild der bundesdeutschen Wirklichkeit.

Max Annas startet mit „Morduntersuchungskommission“ eine neue Reihe, die in der DDR spielt: Mitte der 1980er-Jahre kommt ein junger Mann aus Mosambik auf äußerst brutale Weise zu Tode, offenbar wurde er von mehreren Männern ermordet. Motiv: Rassismus? Darf es in der DDR nicht geben! Also werden die Ermittlungen eingestellt, ein junger Polizist aber recherchiert weiter auf eigene Faust. 

In „Die 150 Tage des Markus Mordart“ von Ulrich Ritzel beginnt alles da- mit, dass der Schriftsteller Lukas Gsell den Hund eines Nachbarn ausführt. Sie begegnen einem allein auf einer Holzbank sitzenden Mann. Am nächsten Tag erfährt Gsell, dass dieser Mann sich eine Kugel in den Kopf gejagt, den Selbstmordversuch aber überlebt hat. Was hat ihn dazu getrieben? Kein klassischer Kriminalroman, aber eine große Erzählung über das Leben.