Kriminelle Neuigkeiten

Do

07

Nov

2019

Tag Zwei

Auch am zweiten Tag des 13. Hamburger Krimifestivals haben unsere Autoren, Moderatoren und Schauspieler wieder alles gegeben - und unsere zahlreichen Besucher waren begeistert.

 

Mick Herron, Gard Sveen, Jens Lapidus, Newcomerin Regine Seemann und Thomas Engström machten den Auftakt, wobei Jens Lapidus per Skype Konferenz "live vor Ort" war. Anschliessend gab es von der Lauscherlounge im Live-Hörspiel "Jack the Ripper" ordentlich etwas auf die Ohren. Zum Abschluss des Tages präsentierten Rechtsmediziner Professor Klaus Büschel und Bettina Mittelacher neben unglaublichen (aber wahren) Geschichten auch noch gruseliges Bildmaterial.  

Mi

06

Nov

2019

Eröffnung des 13. Hamburger Krimifestivals mit Simon Beckett und Salut Salon

Mit einer mörderisch guten Eröffnungsfeier startete das Hamburger Krimifestival gestern in die 13. Saison. Bereits lange vor Veranstaltungsbeginn tummelten sich die vielen Fans in dem Foyer von Kampnagel - die Stimmung war geprägt von Spannung und Vorfreude. Und auch hinter den Kulissen wurde viel gelacht und es wurden noch die letzten Texte geprobt und besprochen.

Nach einer kurzweiligen Begrüßung durch Volker Albers (Programmmacher), Christian Heymann (Buchhandlung Heymann) und Dr. Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg) begeisterte zuerst das ausgefallene Quartett von Salut Salon die 1100 Besucher, gefolgt von einem teils sehr spannenden und teils durchaus auch heiteren Gespräch mit Autor Simon Beckett, Moderatorin Margarete von Schwarzkopf und Schauspieler Andreas Götzinger. Es war ein toller Start zu einem großartigen Festival. 

Do

10

Okt

2019

Wolfgang Kaes - Endstation

Wolfgang Kaes ist ein mehrfach ausgezeichneter Journalist, 2012 war er „Journalist des Jahres“, 2013 erhielt er den Henri-Nannen-Preis in der Kategorie „Investigative Recherche“. Und Kaes schreibt packende Politthriller, die der Wirklichkeit mehr als nur abgeschaut sind: Er verarbeitet darin reale Fälle aus seiner journalistischen Praxis. „Endstation“ (Rowohlt, 424 S., 16,99 Euro) ist bereits Kaes’ achter Roman, und erneut erzählt der Autor eine so brisante wie rätselhafte Geschichte. Der Fall geht zurück in das Jahr 2013, als einige Schulfreunde, die gerade das Abitur bestanden haben, sich zum Feiern in einer Bad Hombacher Diskothek treffen. Wenige Stunden später ist einer von ihnen tot, zwei Wochen darauf wird er aus dem Rhein gefischt. Die Polizei geht schnell von Selbstmord aus, die Akte wird geschlossen. Fünf Jahre später wird LKA-Zielfahnder Thomas Mohr in die Abteilung „Cold Cases“ abgeschoben, er soll alte, ungeklärte Fälle bearbeiten und neu bewerten. Als ihm die Akte des toten Jungen aus 2013 in die Hände fällt, wird Mohr stutzig: Die Akte ist lückenhaft, offenbar haben die Ermittler vorschnelle Schlüsse gezogen, Zeugen wurden nicht ausführlich befragt, und nur auf Druck der Eltern des Toten wurde die Polizei überhaupt tätig. Was steckt dahinter? Warum wurde der Fall damals so rasch zu den Akten gelegt? Mohrs Jagdinstinkt ist geweckt, und er macht sich auf, um auf eigene Faust den alten Fall aufzuklären. Eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen: Mohr bekommt es nicht nur mit seinen Vorgesetzten zu tun, auch eine Rockerbande, deren Mitglieder damals als Türsteher der Diskothek fungierten, macht ihm zu schaffen. Und natürlich mischt auch sein Intimfeind mit, ein skrupelloser albanischer Bandenchef. „Endstation“ ist eine brillant komponierte, realitätsnahe Kriminalgeschichte.

Wolfgang Kaes liest mit Profiler Axel Petermann am 9.11. beim Hamburger Krimifestival auf Kampnagel.

 

Text: Volker Albers

Mi

09

Okt

2019

Thomas Engström - South of Hell

Der schwedische Autor Thomas Engström schreibt Thriller, die nicht in Schweden spielen und in denen kein Schwede oder eine Schwedin auftritt. Allein das ist ungewöhnlich. Da passt dann die Hauptfigur recht gut ins Bild: Ludwig Licht, ehemals Stasi-Spitzel und Doppelagent, seit der Wende zumeist arbeitslos. Mit seiner Berliner Kneipe und sporadischen Jobs für die CIA hält sich Licht finanziell leidlich über Wasser. In seinem ersten Fall „West of Liberty“ bekam er es mit einer Whistleblower-Organisation zu tun, in dem aktuellen Fall „South of Hell“ (Dt. v. L. Rüegger und H. Wolandt, Bertelsmann, 380 S., 15 Euro) reist Licht nach Philadelphia, um eine heikle Angelegenheit zu bereinigen: Einem demokratischen Politiker, einst US-Botschafter in Berlin, wird im Wahlkampf vorgeworfen, schuld am Tod eines jungen Mannes zu sein. Zudem soll er mit dem Toten ein Verhältnis gehabt haben. Hat die republikanische Konkurrentin des Politikers die Intrige initiiert? Als Licht seine Ermittlungen aufnimmt, wird ihm klar, dass offenbar eine rechtsradikale, rassistische Sekte im Hintergrund die Fäden zieht. Licht lässt sich von dieser Organisation anheuern – und begibt sich in tödliche Gefahr, denn die religiös motivierten Rechtsradikalen planen offenbar einen Terroranschlag. Es kommt zum actionreichen Finale … Die Geschichten um Ludwig Licht sind als Tetralogie angelegt, der erste Band ist bereits als Sechsteiler verfilmt und wird voraussichtlich Mitte November im ZDF zu sehen sein. Hochkarätig besetzt ist er mit Wotan Wilke Möhring und Lars Eidinger.

Thomas Engström liest am 6.11. beim Hamburger Krimifestival auf Kampnagel.

 

Text: Volker Albers

Fr

30

Aug

2019

Sophie Bonnet - Provenzalischer Rosenkrieg

Bislang sechs in der Provence angesiedelte Kriminalroman hat die Hamburger Autorin Sophie Bonnet geschrieben. Was allen diesen Büchern gemein ist: der hohe Wohlfühlfaktor aus Düften und Aromen dieser französischen Sehnsuchtsregion. Gleichwohl aber sind es gut erzählte, dramaturgisch schlüssig konstruierte und vor allem auch genau recherchierte Romane.

 

Der aktuelle Fall „Provenzalischer Rosenkrieg“ (Blanvalet, 330 Seiten, 15 Euro) führt Bonnets Serienhelden Pierre Durand in die Welt der Parfüms, deren Kapitale des Wohlgeruchs das provenzalische Grasse ist. Anouk, die beste Freundin von Durands Freundin Charlotte, wird des Mordes an ihrem Nachbarn, einem alten einflussreichen Parfümeur, beschuldigt. Der Mann hatte sich ein „Archiv der Düfte“ eingerichtet, in dem er nun sein Leben ausgehaucht hat. Charlotte, die von Anouks Unschuld überzeugt ist, bittet Durand ihrer Freundin zu helfen. Durand zögert, schließlich fällt der Tatort nicht mehr in seinen Zuständigkeitsbereich – und zudem steht in seinem Heimatdorf Sainte-Valérie ein Boule-Turnier an, das zu organisieren ihn der Bürgermeister angewiesen hat. Doch Durand genehmigt sich ein paar Tage Urlaub und macht sich auf Richtung Grasse, denn dieser Fall weist, so scheint es ihm, allzu viele Ungereimtheiten auf. Seltsam auch, dass wenige Wochen zuvor ein ebenfalls angesehener Parfümeur auf rätselhafte Weise auf See ums Leben gekommen ist. Sophie Bonnet erzählt ihre ungemein unterhaltsame und spannende Geschichte so finten- wie kenntnisreich, dass diese hermetische Welt der Parfümeure ganz schlicht und somit menschlich wird: Auch in ihr regiert die Gier. Kleine Anspielungen auf Patrick Süßkinds Bestseller „Das Parfüm“ sind da unvermeidlich.

 

Wir freuen uns, Sophie Bonnet auch dieses Jahr wieder auf dem Hamburger Krimifestival begrüssen zu dürfen.

 

Text: Volker Albers

 

 

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