Donnerstag, 08.11.2018 | 18.30 Uhr | € 14,50 | Kampnagel K1

Von Verachtung, Hass und Tod in der schönen neuen Welt

Ursula Poznanski | Arno Strobel

 

Moderation: Anouk Schollähn

 

Ursula Poznanski Arno Stroebel – Hamburger Krimifestival 2018
Ursula Poznanski und Arno Stroebel © Gaby Gerster Feinkorn

 

Wie bringt man jemanden dazu, zum Mörder zu werden? Ein Unbekannter kennt die Antwort. Und er setzt sein Wissen erbarmungslos ein – im UKE, an den Landungsbrücken und an anderen Orten zwischen Elbe und Alster. Im zweiten Fall für Nina Salomon und Daniel Buchholz bekommen es die Kriminalkommissare mit einer Serie grauenvoller Morde zu tun.

 

 

 

Ein gezielter Stich, ein platzierter Schlag, ein messerscharfer Hieb – und drei Menschen sind tot. Die Täter sind schnell gefasst, aber ihr Handeln bleibt unerklärlich: Opfer und Mörder kannten sich vor der Tat nicht. Übereinstimmend berichten sie in den Vernehmungen, dass Wut, Verachtung und Hass ihr Handeln ausgelöst hat – für sie selbst nicht mehr kontrollierbar. Wie im Falle des Mediziners, der sich Zugang zu einem OP im Universitätsklinikum verschafft, wo ein Mann am offenen Herzen behandelt wird. Im Bruchteil einer Sekunde geschieht Unfassbares: Chirurg, Anästhesist und Schwestern müssen hilflos zusehen, wie der Kollege den Patienten mit einem Skalpellstich ins Herz tötet. An den Landungsbrücken wird ein Mann mit einem Baseballschläger hingerichtet. Und mitten in Hamburg findet ein Immobilienmakler in seiner Wohnung einen grausamen Tod. Wer macht aus zuvor unbescholtenen Menschen Mörder? Und wodurch gelingt ihm das? Kommt die Gefahr aus dem Internet?

 

„Wir bewegen uns auf sehr, sehr gefährlichem Terrain, nicht nur was Social Media, sondern was die gesamte Informatik betrifft – Stichwort künstliche Intelligenz“, erklärte Arno Strobel im Deutschlandfunk. Als langjähriger IT-Spezialist weiß er, wovon er spricht. „Wir bewegen uns immer mehr in Bereiche, wo uns die Kontrolle entgleitet. Es entwickelt sich eine gewisse Eigendynamik, und das finde ich beängstigend an der ganzen Sache, weil es niemanden mehr gibt, der im Notfall einen Knopf drücken kann, damit das alles aufhört. Das funktioniert nicht mehr.“

 

Was hingegen sehr gut funktioniert ist die Zusammenarbeit von Arno Strobel und Ursula Poznanski, die als Autoren-Duo jetzt ihren dritten gemeinsamen Thriller vorlegen – mit einem Plot, der so aktuell wie verstörend ist in Zeiten von Fake-News und Digitalisierung, die schon längst in all unsere Lebensbereiche vorgedrungen ist: Kultur, Medien, Politik, Bildung, Gesundheitswesen oder Wissenschaft – es bieten sich allen alle Vorteile. Aber der Segen kann auch zum Fluch werden, wenn Manipulatoren ein todbringendes Ziel verfolgen. Die Recherchen von Salomon und Buchholz bringen Licht in das Dunkle der schönen neuen Welt. 

 

 

 

 

 

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Ursula Poznanski, Arno Strobel

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